„Jede lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt.“ (Laotse)
Und um hierherzukommen, haben DB-Projektleiter Marius Hertzer und sein Team schon einige Schritte zurückgelegt.
Ein bedeutender Schritt konnte für das i2030-Projekt „Potsdamer Stammbahn +“, also die historische Potsdamer Stammbahn inkl. des südlichen Berliner Innenrings zwischen Schöneberg und Ostkreuz im Sommer 2024 erzielt werden.
Herr Hertzer, was genau ist Ihnen und Ihrem Projektteam jetzt gelungen?
Nach der Grundlagenermittlung steht in einem Infrastrukturprojekt die Vorplanung mit der Entwicklung verschiedener technischer Umsetzungsvarianten zur Erreichung der Projektziele sowie die Erstellung einer ersten Kostenschätzung an. Wir konnten hier im August als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung verschiedene hochspezialisierte Planer beauftragen, die uns in dem i2030 Projekt „Potsdamer Stammbahn+“ kompetent begleiten werden. Damit können wir bis Ende 2026/ Anfang 2027 die Vorplanung (Leistungsphase 2) angehen und die Planungen zur Umsetzung des Projektes konkretisieren.
Was ist daran so besonders?
Eigentlich entspricht dies dem zu erwartenden Projektgeschäft und ist daher wenig besonders… eigentlich! Allerdings sind Planungskapazitäten aktuell sehr gefragt, da unter anderem nicht nur wir bei der Bahn hierfür Expert:innen brauchen. Daher freut es mich persönlich sehr, dass wir eine Vielzahl an interessierten Unternehmen hatten, die sich auf die Ausschreibung beworben haben.
Letztendlich ist der Zuschlag an einen guten Mix an Unternehmen gegangen, welche uns bis 2026/2027 in der Leistungsphase 2 begleiten werden – ggf. sogar bis 2033, da auch die folgenden Planungsphase (Leistungsphase 3-6) optional abgerufen werden können.
Wir konnten damit quasi die kompletten Planungsleistungen für dieses i2030 Projekt vergeben. Das ist ein wichtiger Meilenstein, um dieses Projekt unter der Berücksichtigung einer gesicherten Anschlussfinanzierungen zielstrebig und gradlinig voranzubringen.
Und was sind jetzt die nächsten Schritte?
Die Arbeit fängt jetzt erst richtig an. Im Rahmen der Vorplanung werden mögliche Varianten für den Bau untersucht und bewertet, im Hinblick auf Umweltverträglichkeit ebenso wie nach technischen und wirtschaftlichen Kriterien. Es erfolgen dazu Abstimmungen mit den betroffenen Behörden, den tangierenden Projekten wie der S21 Berlin und erste Kostenschätzungen werden erstellt.
Im Projekt „Potsdamer Stammbahn+“ steht jetzt zum einem die Vorplanung für den Wiederaufbau der Potsdamer Stammbahn zwischen Berlin Potsdamer Platz und Potsdam Griebnitzsee, mit Anbindung von Kleinmachnow an den SPNV und zum anderem die Ertüchtigung und Elektrifizierung des südlichen Berliner Innenrings im Fokus.
Das Projekt zahlt darauf ein, Kapazitäten für Mehrverkehre zu schaffen, neue umsteigefreie Verbindungen und zusätzlichen Halte zu ermöglichen sowie die Resilienz im Bahnknoten zu stärken umso auch die Stadtbahn entlasten zu können. Es ist ein wichtiges Zeichen der Länder Berlin und Brandenburg, dass über das Projekt i2030 diese Planung (vor-)finanziert wird.
Wir haben jetzt alle Bausteine zusammen, um die Details des Projektes weiter herauszuarbeiten und die Kosten zu konkretisieren. Auf dieser Basis streben wir die möglichst zeitnahe Aufnahme des Projektes in eine Bundesfinanzierung an, um die von den Projektpartnern angestrebte Zielmarke für die Inbetriebnahme, nämlich das Jahr 2038 – dem 200. Jubiläum der Strecke – erreichen zu können. Bis dahin haben wir aber noch den ein oder anderen Schritt zu gehen und informieren im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung die interessierten Bürger:innen ab dem Jahr 2025 über die ersten Erkenntnisse.