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SÜD-WEST

Radelnd auf der Potsdamer Stammbahn

Am Tag der Schiene 2024 trafen sich rund 40 Teilnehmer*innen, um die Schienenprojekte im Süden und Südwesten von Berlin per Rad zu erkunden. Eingeladen zur Rundtour hatte die Deutsche Bahn und der VIV – Verkehrs­politischer Informations­verein.

An dem sonnigen Endsommer-Vormittag kamen die Radfahrer:innen am Startpunkt an der S-Bahn Haltestelle Buckower Chaussee zusammen. Alexander Kaczmarek (Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) führte über gut ausgebaute Radwege bis zu schmalen zugewachsenen Waldwegen (also es gehört auch ein bisschen Abenteuer dazu, wenn man mehr über die zukünftigen Bahnprojekte wissen will!) und erläuterte in kurzweiligen Vorträgen alles über die jeweiligen Projektstände.

i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB
Alexander Kaczmarek informierte über die aktuellen Bahnprojekte im Südwesten von Berlin, Foto: Lima, VBB

Über den ehemaligen Güteraußenring und den Berliner Mauerweg erreichte die Gruppe eine Wiese an der Anhalter Bahn, wo Herr Kaczmarek über die anstehende Umlegung vieler Linien der Anhalter Bahn auf die Dresdner Bahn berichtete. Der nächste Halt war auf der Fußgängerbrücke mit dem Blick zum Bahnhof Teltow Stadt, der aktuell als Endstation für die S25 und S26 gilt. Von hier bekamen die Gäste einen Überblick über das i2030-Projekt zur Verlängerung der S-Bahn nach Stahnsdorf über die freigehaltene Trasse und die Herausforderung des zweigleisigen Ausbaus zwischen Südende und Lichterfelde Ost.

Das Angebot einer Abkürzung des Weges lehnte die Gruppe mit absoluter Mehrheit ab und so ging die Fahrt weiter zu den zukünftigen Stationen Iserstraße (noch in Teltow) und Sputendorfer Straße (in Stahnsdorf).

Brücke an der S25 Süd nach Teltow und zukünftig bis nach Stahnsdorf, Foto: Lima, VBB

Im Anschluss ging die Tour weiter Richtung Düppel Kleinmachnow, wo alle wichtigen Fakten rund um das i2030-Ausbauprojekt der Potsdamer Stammbahn berichtet wurden, während daneben der Wochenmarkt abgebaut wurde. Es geht im Teilprojekt um die Reaktivierung der ersten preußischen Eisenbahnstrecke für den Regionalverkehrs. Aktuell wurde die von den Ländern beauftragte Vorplanung durch die Deutsche Bahn an ein Planungsbüro vergeben.

Beim nächsten Halt war die ehemalige Station Düppel kaum zu erkennen. ALle stellten ihre Räder ab und machten sich durch Dickicht auf die Suche nach dem  stillgelegten Bahnsteig und das alte Streckengleis, die heute von Bäumen und Büschen überwuchert sind.

Der ehemalige Bahnsteig und das Streckengleis der stillgelegten Station Düppel. Foto: Lima, VBB

Zum Schluss führte die Tour zur Lindenthaler Allee. Hier wird in absehbarer Zukunft eine Abstellanlage für die geplanten Verlängerung der U3 zur Station Mexikoplatz entstehen soll.

Fazit der Veranstaltung: Alle Beteiligten haben die Tour genossen und erwarten ein Wiedersehen bei weiteren i2030-Fahrradtouren. Ein großes Dankeschön an die Organisatoren!

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SÜD-WEST

Potsdamer Stammbahn+: „Jede lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt.“

„Jede lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt.“ (Laotse)

Und um hierherzukommen, haben DB-Projektleiter Marius Hertzer und sein Team schon einige Schritte zurückgelegt.

Ein bedeutender Schritt konnte für das i2030-Projekt „Potsdamer Stammbahn +“, also die historische Potsdamer Stammbahn inkl. des südlichen Berliner Innenrings zwischen Schöneberg und Ostkreuz im Sommer 2024 erzielt werden.

i2030-Korridorkarte SÜD-WEST: Potsdamer Stammbahn+/S25-Süd, Grafik: VBB
i2030-Korridorkarte SÜD-WEST: Potsdamer Stammbahn+/S25-Süd, Grafik: VBB

Herr Hertzer, was genau ist Ihnen und Ihrem Projektteam jetzt gelungen?

Nach der Grundlagenermittlung steht in einem Infrastrukturprojekt die Vorplanung mit der Entwicklung verschiedener technischer Umsetzungsvarianten zur Erreichung der Projektziele sowie die Erstellung einer ersten Kostenschätzung an. Wir konnten hier im August als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung verschiedene hochspezialisierte Planer beauftragen, die uns in dem i2030 Projekt „Potsdamer Stammbahn+“ kompetent begleiten werden. Damit können wir bis Ende 2026/ Anfang 2027 die Vorplanung (Leistungsphase 2) angehen und die Planungen zur Umsetzung des Projektes konkretisieren.

Was ist daran so besonders?

Eigentlich entspricht dies dem zu erwartenden Projektgeschäft und ist daher wenig besonders… eigentlich! Allerdings sind Planungskapazitäten aktuell sehr gefragt, da unter anderem nicht nur wir bei der Bahn hierfür Expert:innen brauchen. Daher freut es mich persönlich sehr, dass wir eine Vielzahl an interessierten Unternehmen hatten, die sich auf die Ausschreibung beworben haben.

Letztendlich ist der Zuschlag an einen guten Mix an Unternehmen gegangen, welche uns bis 2026/2027 in der Leistungsphase 2 begleiten werden – ggf. sogar bis 2033, da auch die folgenden Planungsphase (Leistungsphase 3-6) optional abgerufen werden können. 

Wir konnten damit quasi die kompletten Planungsleistungen für dieses i2030 Projekt vergeben. Das ist ein wichtiger Meilenstein, um dieses Projekt unter der Berücksichtigung einer gesicherten Anschlussfinanzierungen zielstrebig und gradlinig voranzubringen.

Und was sind jetzt die nächsten Schritte?

Die Arbeit fängt jetzt erst richtig an. Im Rahmen der Vorplanung werden mögliche Varianten für den Bau untersucht und bewertet, im Hinblick auf Umweltverträglichkeit ebenso wie nach technischen und wirtschaftlichen Kriterien. Es erfolgen dazu Abstimmungen mit den betroffenen Behörden, den tangierenden Projekten wie der S21 Berlin und erste Kostenschätzungen werden erstellt. 

Im Projekt „Potsdamer Stammbahn+“ steht jetzt zum einem die Vorplanung für den Wiederaufbau der Potsdamer Stammbahn zwischen Berlin Potsdamer Platz und Potsdam Griebnitzsee, mit Anbindung von Kleinmachnow an den SPNV und zum anderem die Ertüchtigung und Elektrifizierung des südlichen Berliner Innenrings im Fokus. 

Das Projekt zahlt darauf ein, Kapazitäten für Mehrverkehre zu schaffen, neue umsteigefreie Verbindungen und zusätzlichen Halte zu ermöglichen sowie die Resilienz im Bahnknoten zu stärken umso auch die Stadtbahn entlasten zu können. Es ist ein wichtiges Zeichen der Länder Berlin und Brandenburg, dass über das Projekt i2030 diese Planung (vor-)finanziert wird. 

Wir haben jetzt alle Bausteine zusammen, um die Details des Projektes weiter herauszuarbeiten und die Kosten zu konkretisieren. Auf dieser Basis streben wir die möglichst zeitnahe Aufnahme des Projektes in eine Bundesfinanzierung an, um die von den Projektpartnern angestrebte Zielmarke für die Inbetriebnahme, nämlich das Jahr 2038 – dem 200. Jubiläum der Strecke – erreichen zu können. Bis dahin haben wir aber noch den ein oder anderen Schritt zu gehen und informieren im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung die interessierten Bürger:innen ab dem Jahr 2025 über die ersten Erkenntnisse.

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SÜD-WEST

Erste Bürgerinfoveranstaltungen für die S-Bahnverlängerung nach Stahnsdorf

Jeweils ca. 150 Interessierte kamen zu den Infoveranstaltungen am 13. März 2024 nach Teltow und am 20. März nach Stahnsdorf. Die DB InfraGO AG informierte über die geplante S-Bahnverlängerung der S25 Süd von Teltow Stadt nach Stahnsdorf, Sputendorfer Straße. Hier ein paar Eckdaten und Ergebnisse zum Projekt: 

  • Das Projekt befindet sich in der Vorplanung (Leistungsphase 2 nach HOAI), die in 2024 abgeschlossen werden soll
  • Gespräche zur Länderfinanzierung der kommenden Entwurfs- und Genehmigungsplanung sind gestartet
  • Die Baugrunduntersuchungen haben auf Teltower Gebiet höhere Grundwasserstände als ursprünglich erwartet eingeplant ermittelt. Daher werden gegenwärtig für den Bereich Iserstraße drei Höhenvarianten geprüft
  • Investitionskosten von ca. 320 Mio. Euro (ohne mögliches Trogbauwerk Iserstraße)
i2030-Infoveranstaltung zur S-Bahnverlängerung Teltow nach Stahnsdorf im Gemeindezentrum Stahnsdorf, Foto Gemeinde Stahnsdorf
i2030-Infoveranstaltung zur S-Bahnverlängerung Teltow nach Stahnsdorf im Gemeindezentrum Stahnsdorf, Foto Gemeinde Stahnsdorf

Marius Hertzer, Projektleiter bei der DB InfraGO AG, und Ole Grassow, Stakeholdermanagement und die Projektkommunikation, führten durch die rund 45-minütige Präsentation, die hier als Download abrufbar ist.

Danach standen die beiden Ansprechpartner eine gute Stunde für die Fragen der Gäste bereit. Schwerpunkte der Diskussion waren die Wirtschaftlichkeit des Projekts, die Berücksichtigung von Naturschutzaspekten, der Emissionsschutz sowie die bauliche Ausgestaltung der Bahnhofsumfelder einschließlich damit verbundener Verkehrskonzepte. Zu einigen Themen schalteten sich auch jeweils die Bürgermeister der Stadt Teltow und der Gemeinde Stahnsdorf ein, um die Verknüpfungen des Bahnprojektes mit dem Bahnumfeld zu diskutieren und kommunale Positionierungen zu erläutern.

Wenn die Planungen weiter gemeinsam so gut voranschreiten und Finanzierungsabsicherung und Genehmigungsverfahren günstig verlaufen, können die ersten S-Bahnzüge im Jahr 2032 auf der neuen Strecke fahren.

i2030-Infoveranstaltung zur S-Bahnverlängerung Teltow nach Stahnsdorf im Rathaus Teltow, Stubenrauch-Saal, Foto DB InfraGO AG
i2030-Infoveranstaltung zur S-Bahnverlängerung Teltow nach Stahnsdorf im Rathaus Teltow, Stubenrauch-Saal, Foto DB InfraGO AG
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Projekt i2030

Für die Lokführerin oder Schienenbauer von morgen – Projekt i2030 sponsert Spielbox an Berliner Kita

Frau Prof. Milius, Sie haben die Kitaboxen mit Spielzeug rund um das Thema Eisenbahn ins Leben gerufen. In Ihrem Alltag arbeiten Sie mit Studierenden der TU Berlin zusammen. Wie kamen Sie auf die Idee, ein Projekt für Kitakindern zu starten?

Die Weichen, in welche Richtung sich Kinder und Jugendliche nach der Schule orientieren, werden schon sehr früh, häufig vor der Pubertät gelegt. Gerade der Mut, Technik verstehen zu wollen, und das Gefühl zu haben, dass man das auch kann, ist bei Kindern sehr ausgeprägt. Wir möchten mit den Boxen Kinder in den Kontakt mit dem System Bahn bringen, sie dafür begeistern, dass das etwas Spannendes und Cooles, manchmal auch Kompliziertes ist. Bahn soll Spaß machen. Und natürlich hoffen wir, dass ein bisschen der Begeisterung auch auf die Eltern, Großeltern und Freunde überschwappt.

Frau Bonde, der VBB als Partner im „Projekt i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“ übergibt eine Box an eine Berliner Kita. Was war der Impuls die Initiative zu unterstützen?

Polizist, Tierärztin und Pilot sind die Top 3 Berufswünsche von Kitakindern. Warum nicht auch Lokführerin oder Schienenbauer? Die Eisenbahn ist kein Relikt aus (Ur-) Großelternzeiten, sondern topmodern, zukunftsweisend, klimaschützend und macht zudem Spaß. Je früher die Kinder ein gutes Gefühl zu Zügen und Schienen bekommen, desto eher werden sie künftige Fahrgäste – vielleicht sogar Mitarbeitende in der spannenden, innovativen Verkehrsbranche. Der VBB steht für öffentlichen Nahverkehr und engagiert sich im i2030-Projekt mit den Ländern Berlin und Brandenburg und der Deutschen Bahn für den Ausbau des Schienennetzes in Berlin und Brandenburg. So liegt es nahe, dass wir die Aktion sehr gern unterstützen. Und vielleicht bewirken wir damit ja auch ein bisschen Bahnbegeisterung.

Frau Voß, als Sie als Kitaleiterin angefragt wurden, haben Sie sofort zugesagt. Welche Gründe waren für Sie ausschlagegebend?

Ein Teil unserer Strategie bei FRÖBEL ist das Thema „nachhaltige Mobilität“ als Säule im Bereich der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung. Nachhaltigkeit ist für FRÖBEL besonders wichtig, weshalb wir unsere rund 5.500 Mitarbeitenden immer wieder ermutigen, das eigene Auto stehenzulassen. Seit dem Sommer 2023 haben alle Beschäftigten bundesweit die Möglichkeit, über eine Mobilitätszulage ein Fahrrad zu leasen und das „Deutschland-Ticket“ zu nutzen. Damit sind wir wichtige Vorbilder für die Kinder in unseren Einrichtungen. Gleichzeitig tragen wir unseren Teil zur nachhaltigen Mobilität bei und stärken der Umweltverbund: in der U-Bahn, der Tram oder auf dem Fahrrad.

v.l. Karin Kamitz, Bezirksvorstand VDEI e.V. / Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. / Ute Bonde, Geschäftsführerin des VBB bei der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB
v.l. Karin Kamitz, Bezirksvorstand VDEI e.V. / Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. / Ute Bonde, Geschäftsführerin des VBB bei der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB

Wenn man Kindern heute nach Verkehrsmittel der Zukunft fragt, kommen oft fliegende Autos oder interstellare Raumschiffe als Antwort. Warum ist die Eisenbahn aus Ihrer Sicht kein Relikt aus der Vergangenheit?

Prof. Birgit Milius: Die Bahn ist unglaublich energieffizient unterwegs, kann viele Menschen bei geringstem Raumanspruch transportieren. Gerade in Städten wie in Berlin wird es noch lange keine Alternative zum schienengebundenen Verkehr geben. Muss es auch nicht, denn das System verändert sich ständig, wird moderner, digitaler und noch mehr auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet. Die Bahn ist das Rückgrat eines integrierten Mobilitätsangebots, in Kombination mit Fahrrädern, Rollern, Bussen und auch Autos wird es möglich werden, sich schnell und bequem fortzubewegen.

Ute Bonde: Ich sehe derzeit bei den klimafreundlichen Verkehrsmitteln der Zukunft keine Alternative zur Bahn. Für die Bahnbranche sind heute Ökostrom und Wasserstoff die entscheidenden Energieträger. Unser Ziel ist es, dass ab 2037 keine Dieselloks im Verbundgebiet mehr unterwegs sind. Der klimafreundliche Nahverkehr ist ein wichtiger Schlüssel zur Verkehrswende und unsere Vision für die nahe Zukunft, damit unsere Kinder und folgende Generationen hier genauso gut leben können, wie wir heute.

Julia Voß: Ich erlebe seit vielen Jahren im Kindergarten, wie die Bahn den Alltag der Kinder prägt. Sie können Stationen benennen, sie möchten den Türknopf drücken, kaufen Tickets und schauen jeden Tag aufs Neue aus den Zugfenstern und beobachten die Welt. Die Bahn ist allgegenwärtig im Alltag eines Kindes. Insbesondere in einer Stadt wie Berlin sind Bahnen nicht wegzudenken und definitiv kein Relikt aus der Vergangenheit.

Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. bei der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB
Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. bei der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB
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WEST

S-Bahn Richtung Falkenhagener Feld – Vermessungen beginnen mit Freischnitt

Im Rahmen des i2030-Teilprojektes Berlin-Spandau – Nauen wird eine Erweiterung der Berliner S-Bahn über den heutigen Endpunkt in Berlin-Spandau hinaus geplant. Neben dem Teilabschnitt Berlin-Spandau – Nauen ist dabei in einem weiteren Teilabschnitt eine Verlängerung der S-Bahn über die bestehende Bötzowbahn in das Falkenhagener Feld angedacht. Neben einer Führung bis zur Falkenseer Chaussee soll eine optionale Verlängerung bis Johannesstift untersucht werden. Der exakte Endpunkt der Strecke in Berlin-Johannesstift wird dabei noch bestimmt. Erstmals wird bei diesem Projekt eine S-Bahn in Berlin auf den Gleisen einer nichtbundeseigenen Eisenbahn geplant – denn die Bötzowbahn gehört nicht der DB InfraGO AG, sondern wird von der Havelländischen Eisenbahn (HVLE) betrieben.

Wichernstraße mit Blickrichtung Johannesstift im Sommer 2023. Foto: Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden
Wichernstraße mit Blickrichtung Johannesstift im Sommer 2023. Foto: Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden
Wichernstraße mit Blickrichtung Johannesstift im Herbst 2023. Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Wichernstraße mit Blickrichtung Johannesstift im Herbst 2023. Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein

Mitte 2023 begann offiziell die Vorplanung für die S-Bahn in das Falkenhagener Feld durch das Dresdner Ingenieurbüro Bahnkonzept. Im Fokus steht zunächst die Grundlagenermittlung als Basis für nachfolgende Planungsschritte. Dafür ist die Erstellung und Aktualisierung der Bestandspläne der Bötzowbahn notwendig. Während ein großer Abschnitt der Bötzowbahn heute noch gelegentlich von Zügen des Schienengüterverkehrs befahren wird, ist der verbleibende Abschnitt zwischen der Schönwalder Allee und der Wichernstraße seit vielen Jahren stillgelegt und als Ergebnis stark überwachsen. Um mit den Vermessungsarbeiten auf diesem Abschnitt beginnen zu können, war daher zunächst die Beseitigung der Vegetation auf dem Abschnitt notwendig.

Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein

Im November 2023 fand der Freischnitt des Streckenabschnittes zwischen der Schönwalder Allee und der Wichernstraße statt. Dies geschah in der vegetationsarmen Periode unter Berücksichtigung der geltenden umwelt- und eisenbahnrechtlichen Belange. Innerhalb von zwei Tagen wurden etwa 740 Meter ehemalige Eisenbahnstrecke von Bäumen und Sträuchern befreit, um ein Betreten des Geländes im Rahmen der Vorplanung zu ermöglichen. Ein vollständiger Freischnitt für die Befahrung des Abschnittes durch Eisenbahnfahrzeuge ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht notwendig. Die Eingriffe konnten so möglichst geringgehalten werden.

Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein

Im Anschluss an den Freischnitt folgen nun die Vermessungsarbeiten auf dem gesamten Streckenabschnitt. Anhand dieser können dann aktualisierte Bestandsunterlagen erstellt werden, welche eine wichtige Grundlage für alle weiteren Arbeiten, wie Baugrunduntersuchungen oder Trassierungsarbeiten darstellen. Seit September 2023 finden zudem bereits erste automatisierte Verkehrszählungen an den Bahnübergängen statt. Der Abschluss der Vorplanungen ist derzeit für Ende 2025 geplant.

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SIEMENSBAHN

Informationsveranstaltung: Mit vereinten Kräften für die Siemensbahn

Am 14. September 2023 haben wir eine Informationsveranstaltung im Bezirk Berlin-Spandau zur Reaktivierung der historischen Siemensbahn durchgeführt.

Mehr als 260 Menschen haben sich auf den Weg in das Wernerwerk-Hochhaus gemacht, um sich persönlich über den aktuellen Stand des i2030-Bauvorhabens Reaktivierung der Siemensbahn zu informieren. Gemeinsam mit den Zuschauer:innen aus dem digitalen Webcast haben insgesamt fast 400 Interessierte die Veranstaltung verfolgt.

Verfolgten den Vortrag aufmerksam: Der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn u.a. für Berlin, Alexander Kaczmarek, die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner, Dr. Sören Wustrow, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
Verfolgten den Vortrag aufmerksam: Der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn u.a. für Berlin, Alexander Kaczmarek, die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner, Dr. Sören Wustrow, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Begrüßt wurden die Gäste durch Manja Schreiner (Berlins Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt), Thorsten Schatz (Spandauer Bezirksstadtrat für Bauen, Planen, Natur- und Umweltschutz) und Alexander Kaczmarek (Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn u.a. für Berlin).

Blick auf das historische Viadukt. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)
Blick auf das historische Viadukt. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)

„Diese Veranstaltung ist ein Zeichen, dass es ernst wird“, brachte es der Konzernbevollmächtigte, Alexander Kaczmarek es auf den Punkt. Passenderweise wurde die Veranstaltung im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Siemens durchgeführt. Aus dem Saal in der 11. Etage hatte man einen großartigen Ausblick auf das Viadukt der Siemensbahn und die Verkehrsstation Wernerwerk. Noch wartet die seit 1980 nicht mehr befahrene Strecke auf die Wiederbelebung, um zukünftig den neuen Stadtteil Siemensstadt Square sowie Gartenfeld an die Berliner S-Bahn-Ring anzubinden.

Der Leiter der Projekte Siemensbahn ging zu Beginn seines Vortrags auch auf die Historie der Siemensbahn ein. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)
Der Leiter der Projekte Siemensbahn ging zu Beginn seines Vortrags auch auf die Historie der Siemensbahn ein. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)

Der Projektleiter der DB Netz AG für die Siemensbahn, Thomas Rüffer, stellte den aktuellen Stand der Planungen vor und informierte über die konkreten Bauphasen der drei Projektabschnitte. Bezüglich der Zeitschiene ließ Rüffer keinen Zweifel offen: „Dank einer akkuraten Planung gehen wir weiterhin davon aus, die Siemensbahn in 2029 wieder in Betrieb zu nehmen.“

Im Anschluss an die Projektpräsentation hatten sowohl die Gäste im Saal als auch die digital zugeschalteten Interessenten ausführlich Gelegenheit ihre Fragen zu stellen. Zahlreiche Punkte konnten durch den Projektleiter Siemensbahn direkt vor Ort beantwortet werden.

Großes Interesse am Projekt Siemensbahn: Mehr als 260 Menschen haben an der Veranstaltung teilgenommen. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)
Großes Interesse am Projekt Siemensbahn: Mehr als 260 Menschen haben an der Veranstaltung teilgenommen. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)

Von besonderem Interesse war unter anderem das Thema Lärmschutz. Hierzu erklärte Thomas Rüffer, dass die Deutsche Bahn mehrere verschiedene Schallschutzmaßnahmen (z.B. Unterschotter-Matten und Schienenschmieranlagen) zur Reduzierung von Fahrgeräuschen umsetzen wird.

Die Dokumentation der Fragen und Antworten inkl. aller weiteren Unterlagen der Veranstaltung stehen hier im BauInfoPortal bereit.

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SÜD-OST

S25 Süd S-Bahnverlängerung: 1. Ideenworkshop zum neuen Bahnhof

Am 31. August lud die Bürgerinitiative Pro S-Bahn Stahnsdorf e.V. zum 1. Verkehrsworkshop zur Sputendorfer Straße ins Stahnsdorfer Rathaus ein.

Mit dem Projekt i2030 soll die S-Bahn bis Stahnsdorf verlängert werden und wo heute noch eine ungenutzte Wiese liegt, soll mit dem Ausbau eine neue Station entstehen. Damit bekommt die wachsende Gemeinde, die bislang nur per Bus angebunden ist, einen eigenen S-Bahnanschluss. Bei so großen Vorhaben ist es eine gute Idee sich schon heute mit den Stahnsdorfer*innen auszutauschen, was am zukünftigen Bahnhof „Sputendorfer Straße“ alles mitbedacht werden muss. 

Über 60 Gäste komen zum 1. Verkehrsworkshop in Stahnsdorf, Foto: VBB
Über 60 Gäste komen zum 1. Verkehrsworkshop in Stahnsdorf, Foto: VBB

Über 60 Gäste kamen ins Gemeindehaus und nahmen am Workshop teil, der von Vorstandsmitglied Avo Schönbohm geleitetet wurde. Mit dabei in der Runde die Bürgermeister von Stahnsdorf Bernd Albers und Teltow Thomas Schmidt sowie i2030-Projektvertreter der Deutschen Bahn und des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB).

Nach einer kurzen Projekteinführung – derzeit laufen die Untersuchung der Vorplanung – folgte ein Stärken-/Schwächen-Analyse (SWOT). In acht Arbeitsgruppe wurde das Für und Wider des S-Bahn-Projektes miteinander abgewogen.  

Die Bürgerinitiative Pro S-Bahn Stahnsdorf e.V. leitete durch den Workshop, Foto: VBB

Folgende Kernziele wurden dabei erarbeitet:

  1. Die Mehrheit der Teilnehmer*innen wollen die S-Bahn-Verlängerung nach Stahnsdorf mit einer nachhaltigen Entwicklung des Bahnhofsumfeldes (u.a. Wohnen und Gewerbe, Bildungscampus etc.).
  2. Es wird eine aktive Bürgerbeteiligung während des gesamten Planungsprozesses sowie während des Städtebaulichen Wettbewerbs gefordert.
  3. Es soll eine möglichst große verkehrliche Entlastung in der Sputendorfer Straße während und nach der Bauphase geben.
  4. Anhand einer frühzeitigen Visualisierung des Bahnhofsumfeldes (nach Beendigung des Städtebaulichen Wettbewerbs) soll die Diskussion weitergeführt werden.
Die Ergebnisse der SWOT-Analyse wurden in 8 Arbeitsteams erarbeitet, Foto: VBB
Die Ergebnisse der SWOT-Analyse wurden in 8 Arbeitsteams erarbeitet, Foto: VBB

Bürgermeister Bernd Albers versprach, die Ergebnisblätter in der kommenden S-Bahn-Ausschusssitzung zu präsentieren. Darüber hinaus erhält das für den Städtebaulichen Wettbewerb von der Gemeinde Stahnsdorf beauftragte Planungsbüro die Übersichten als wichtigen Input für den anstehenden Planungswettbewerb.

Der 1. Verkehrsworkshop stellte einen Anfang mit ersten Ideen, Wünschen und Sorgen dar. Weitere Termine werden folgen. In Teltow soll es im Frühjahr 2024 zusammen mit Bürgermeister Thomas Schmidt einen Workshop für die „Iserstraße“, dem 2. neuen Halt bei der S-Bahnverlängerung der S25 Süd, geben.

Gleichzeitig bereitet die Deutsche Bahn mit den i2030-Partnern eine zeitnahe Infoveranstaltung vor, um über die aktuellen Planungen zu berichten und die Themen der Bürger*innen aufzunehmen.

Die Gemeinde Stahnsdorf engagiert sich stark für die S-Bahnverlängerung und will die Bürger*innen frühzeitig mit einbeziehen, Foto: VBB
Die Gemeinde Stahnsdorf engagiert sich stark für die S-Bahnverlängerung und will die Bürger*innen frühzeitig mit einbeziehen, Foto: VBB
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SÜD-WEST

i2030-Teilprojekt S25 Süd: Vermessungen für die Vorplanung laufen

Im Rahmen der geplanten Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn wird im i2030-Korridor Südwest– neben der Wiederbelebung der alten Strecke – auch der zweigleisige Ausbau zwischen den Stationen Südende und Lichterfelde Ost sowie die Verlängerung der S-Bahn um rund 4 km von der Station Teltow Stadt bis nach Stahnsdorf untersucht.

Das Teilprojekt läuft unten dem Namen S25 Süd. Es befindet sich in einer frühen Planungsphase – erst im Januar 2023 startete die Vorplanung – und doch hat das Projektteam der DB Netz AG rund um Projektleiter Marius Hertzer schon viel erreicht. „Nachdem Mitte Februar das Vermessungskonzept vom Planungsbüro einging, starteten bereits Anfang März die Vermessungsarbeiten.“, freut sich DB-Projektingenieur Jonas Stegner.

 

Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG
Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG

Bei der Ermittlung der Eigentümer:innen und Pächter:innen der betroffenen Flächen für den Aus- und Neubau, hat das Flächenmanagement der DB Netz tatkräftig unterstützt. Hier war die Herausforderung, dass es auf dem kurzen Streckenabschnitt ungewöhnlich viele Eigentümer:innen gibt. Auf Anhieb konnten nicht alle Eigentümer:innen über die üblichen Wege – also über entsprechende Register und Verzeichnisse – ermittelt werden. Hilfe kam durch die Gemeinde Stahnsdorf und die Stadt Teltow: Auf ihren Webseiten und Social-Media-Kanälen informierten sie über die anstehenden Vermessungen und dank vieler wertvoller Hinweise aus der Bevölkerung konnten viele noch unbekannte, teils neue Eigentümer:innen ermittelt werden.

Was sind die kommenden Schritte? Bis ca. Ende Juni 2023 sind die Vermesser:innen der DB Netz AG vor Ort und sammeln Daten, die in die weiteren Planungsschritte und die 3D-Modellierung einfließen. Die ersten Trassierungsentwürfe werden Mitte Juli erwartet. Parallel wird an der Ausschreibung der notwendigen Baugrunderkundungen und Kampfmittelsondierungen gearbeitet. Der Abschluss der Vorplanung ist für Mitte Juni 2024 anvisiert.

Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG
Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG
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NORD

Heidekrautbahn Stammstrecke: Neue Entwicklungen am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh

Während das Planfeststellungsverfahren für die Gesamtstrecke der Heidekrautbahn noch läuft, werden am bereits planfestgestellten Abschnitt Berlin-Wilhelmsruh erste Fortschritte sichtbar.

Im Januar 2023 erfolgte die Beräumung einer am Mauerweg gelegenen Kleingartenanlage. Die acht Mietparzellen lagen nahe des Gewerbegebiets PankowPark.

Acht Parzellen musste am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh geräumt werden, Foto: NEB AG
Acht Parzellen musste am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh geräumt werden, Foto: NEB AG

Im Februar schlossen sich weitere bauvorbereitende Maßnahmen an. So wurden unter anderem sicherheitsrelevante Suchschachtungen zur Lokalisierung bestehender Versorgungsleitungen (z.B. Starkstrom und Entwässerungsleitungen) durchgeführt.

 

Suchschachtungen nach Versorgungsleitungen am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: NEB AG
Suchschachtungen nach Versorgungsleitungen am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: NEB AG

Auch mussten lokale Baumfällungen zur Baufeldfreimachung erfolgen. Dafür ist schon jetzt als Kompensation festgelegt, dass nach Fertigstellung des neuen Haltepunktes entsprechende landschaftspflegerische Ausgleichs- und Ersatzflächen geschaffen werden. Unter anderem ist die Bepflanzung von Böschungen und umliegenden Freiflächen im Umfang von bis zu 3.000m² mit Stauden, Bäumen und Gehölzen geplant.

Freischnitt am Bahnhof Berlin-Wilhelmruh, Foto: NEB AG
Freischnitt am Bahnhof Berlin-Wilhelmruh, Foto: NEB AG

Ab März fanden weitere Vermessungen im und um den Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh statt, damit die Planungsunterlagen vervollständigt werden können.

Vermessungen im Umfeld des Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB
Vermessungen im Umfeld des Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB
Vermessungen im Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB
Vermessungen im Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB
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SÜD-OST

Ein Kehrgleis als Auftakt für den Umbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen

Der i2030-Korridor Süd-Ost betrachtet ein Teilstück der historischen „Görlitzer Bahn“, die Berlin mit der zweitgrößten Brandenburger Stadt Cottbus verbindet. Der zweigleisige Ausbau wurde ab 1970 zwischen Berlin und Lübbenau (Spreewald) wiederhergestellt, bis 2027 soll nun der Abschnitt Lübbenau bis Cottbus folgen. Dann können sich Züge auch auf diesem Abschnitt auf freier Strecke begegnen, was einen Halbstundentakt Berlin – Cottbus ermöglicht. Aber auch im Bereich von Königs Wusterhausen (KW) müssen diese Züge flexibel fahren können. Der Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt im Netz, ist aber heute ein Nadelöhr. Er verfügt aktuell nur über ein durchgehendes Gleis in Nord-Süd-Richtung für den Regionalverkehr, was die Betriebsabläufe im Regional- und S-Bahnverkehr erschwert.

Im Projekt i2030 wird der gesamthafte Umbau des Bahnhofs als Ziel verfolgt, damit die verschiedenen Verkehre und Linien unabhängig voneinander fahren können.

Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG
Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG

Der Umbau erfolgt stufenweise. Den Auftakt macht das Kehrgleis und bis 2026 folgt die Erweiterung des nördlichen Bereichs, um eine durchgehende Zweigleisigkeit für den Regionalverkehr zu schaffen. Danach soll mit weiteren Baumaßnahmen, wie zusätzlichen Oberleitungen und Einbau zusätzlicher Weichen der gesamthafte Umbau vollendet werden. 

Am Wochenende vom 03.03. – 06.03.2023 konnte das neu errichte Kehrgleis in Betrieb genommen werden. Innerhalb der Fernbahn-Totalsperrung in Königs Wusterhausen fand ein Softwarewechsel im Stellwerk statt. Parallel dazu erfolgten die letzten Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik im Bahnhof Königs Wusterhausen. Mit Betriebsbeginn am 06.03.2023 wurden die letzten notwendigen Abnahmen abgeschlossen und der Zugbetrieb pünktlich wieder aufgenommen. Seitdem steht das neu errichtete Kehrgleis dem Betrieb vollständig zur Verfügung.

Prinzipskizze für ein Kehrgleis: Der Zug fährt vom Ankunftsgleis (1) über eine Weiche (2) auf das Gleis der Kehranlage (3). Dort stellt der Fahrer den Zug ab und wechselt den Führerstand. Anschließend fährt er von dort aus über eine Weiche (4) auf das neue Gleis (5) und der Vorgang des Fahrtrichtungswechsels ist abgeschlossen.
Prinzipskizze für ein Kehrgleis: Der Zug fährt vom Ankunftsgleis (1) über eine Weiche (2) auf das Gleis der Kehranlage (3). Dort stellt der Fahrer den Zug ab und wechselt den Führerstand. Anschließend fährt er von dort aus über eine Weiche (4) auf das neue Gleis (5) und der Vorgang des Fahrtrichtungswechsels ist abgeschlossen.

Mit dem Kehrgleis ist eine erste Flexibilisierung der fahrenden Verkehre möglich. Es bietet die Möglichkeit für Eisenbahnfahrzeuge die Fahrtrichtung zu wechseln. Vorteile gegenüber dem Fahrtrichtungswechsel direkt am Bahnsteig sind zum einen die Möglichkeit des Wiedereinsetzens in einem anderen Gleis als dem Ankunftsgleis und zum anderen das Räumen des Ankunftsgleises, sodass dieses von nachfolgenden Zügen passiert werden kann. Im Fall vom Bahnhof Königs Wusterhausen dient es der Kapazitätserhöhung der Strecke Berlin – Cottbus. Wendende Züge wie z.B. die RB22 blockieren nun nicht mehr das durchgehende Hauptgleis. Und es wird zum Abstellen von Zügen z.B. über Nacht verwendet.

Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG
Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG